Kyo SOHMA

Kyou stellt eine Besonderheit unter den Soumas dar, welche unter dem Familien-Fluch leiden: in ihm steckt der Geist der Katze, die als einziger der Tiergeister nicht zum chinesischen Tierkreis gehört. Schon aufgrund dieser Tatsache wird er als Außenseiter behandelt, verhält sich aber auch nicht so, als würde er überhaupt dazugehören wollen. Dies ist insofern paradox, da es eigentlich sein großes Ziel ist, akzeptiert zu werden, was er sich aber nicht anmerken lassen will. Kyou ist nämlich ein ziemlicher Hitzkopf, der gleich aus der Haut fährt, wenn man ihn kritisiert, außerdem ist er noch stolz und starrsinnig, und da er gerne den unbezähmbaren Starken heraushängen lässt, tut er sich schwer damit, Hilfe anzunehmen oder sich zu bedanken.

Sich zu entschuldigen oder einen Fehler zuzugeben kommt natürlich erst recht nicht in Frage, denn im Zweifelsfall trägt sowieso sein Erzrivale Yuki an allem die Schuld. So gut wie alles, was dieser sagt oder tut, bringt Kyou zur Weißglut, und er macht ihn schon reflexartig für sämtliche seiner Probleme verantwortlich. Wie in der Fabel die Ratte der Gegenspieler der Katze ist, weil sie die Katze reinlegte, so dass ihr die Aufnahme in den Kreis der anderen Tiere versagt wurde, so spiegelt sich dieses Verhältnis in Kyou und dem vom Geist der Ratte Besessenen wieder. Genau wie in der Fabel unterliegt die Katze aber der Ratte, was Kyou nicht davon abhält, es immer wieder zu versuchen. Selbst nach rigorosem Training reichen seine kämpferischen Fähigkeiten noch nicht aus und dennoch rennt er immer wieder unbeherrscht gegen seine Nemesis an.

In den seltenen Fällen, wenn er seinen kurzen Geduldfaden unter Kontrolle bekommt, entpuppt sich Kyou als ehrenhafter junger Mann (auf Tricks greift schließlich nur »die Ratte« zurück) und jemand, der bei gewöhnlichen Menschen (also der Welt außerhalb des Souma-Clans) schnell Anschluss findet, ohne sich jedoch ernsthaft auf jemanden emotional einzulassen.

Kyou ist zwar nicht unbedingt einfältig, lässt sich aber leicht an der Nase herumführen, wenn man an seinen Kampfgeist appelliert, da er so versessen darauf ist, sich immer und überall zu beweisen, ein Umstand, den Yuki gut auszunutzen weiß, den aber auch Arisa recht schnell spitz kriegt, mit der sich Kyou ebenfalls des Öfteren zankt. Tooru stößt er anfangs instinktiv von sich weg, obwohl sie sich outet, dass sie die Katze aus der Fabel schon immer am liebsten mochte. Mit ihrer verständnisvollen Art und der Gabe, die richtigen Worte zu finden, bringt sie aber selbst Kyou dazu, wenigstens gelegentlich über seinen Schatten zu springen und über seine Handlungsweise nachzudenken. Für sie stellt er sich sogar einem Feind, den er noch mehr verabscheut als Yuki: Lauchzwiebeln! Dieses Gemüse hasst er so abgrundtief, dass bereits kleine Portionen ausreichen, um ihn außer Gefecht zu setzen. Außerdem fühlt er sich, bedingt durch den Geist der Katze in ihm, bei feuchter Witterung geschwächt.

Quelle: www.anisearch.de/character/10999